LYNGBY RATHAUS, KGS. LYNGBY, DÄNEMARK
Das Lyngby Rathaus (1939-1941), entworfen von Hans Erling Langkilde und Ib Martin Jensen, ist mit seinen sechs Etagen und der konkaven Fassade aus grönländischem Marmor ein markantes Wahrzeichen. Das oberste, leicht zurückgesetzte Stockwerk ist mit Kupfer umhüllt, wodurch das Rathaus seine charakteristische Silhouette erhält. Im Jahr 2024 wurde das Gebäude unter der Leitung von ERIK Architekten einer umfassenden Renovierung unterzogen. Als denkmalgeschütztes Bauwerk erforderte das Projekt großen Respekt vor dem ursprünglichen Ausdruck, und frühere Umbauten, die die architektonische Essenz verschleierten, wurden entfernt, um die ursprüngliche Klarheit und Intention wiederherzustellen.
Die Renovierung lässt sich als architektonische Detektivarbeit beschreiben. Die ursprünglichen Zeichnungen aus dem Archiv der Königlichen Dänischen Kunstakademie, alte Fotografien und Gebäudebeschreibungen aus den Sammlungen der Gemeinde Lyngby-Taarbæk bildeten die Grundlage. ERIK Architekten erklärten, dass es im Prozess darum ging, das Gebäude wieder zu öffnen und seine ursprüngliche Logik wiederherzustellen. So wurde das Erdgeschoss von Trennwänden und Installationen befreit, sodass die stuckmarmorierten Säulen wieder als sinnliches, architektonisches Element zur Geltung kommen.
Archivbilder zeigten, dass die ursprünglich in der Eingangshalle verwendeten Uplight-Leuchten gleichzeitig als Downlights dienten. Dieses Wissen wurde genutzt, um in Zusammenarbeit mit Okholm Lighting historisch korrekte Wandleuchten nachzubilden. Neue Gläser, präzise Vermessungen, eine dezente Wandbefestigung und eine diskrete Verkabelung führten zu einer eleganten und authentischen Beleuchtung, die erneut die Arkaden hervorhebt. Auch die ikonischen Säulenleuchten im Foyerbereich wurden rekonstruiert, sodass die architektonische Struktur und die monumentalen Elemente wieder in den Vordergrund treten.
Als Hommage an die ursprüngliche Materialästhetik wurde das Linaa Downlight von Okholm Lighting in Messing für Nischen und Sanitärbereiche gewählt, um mit den weiteren Messingdetails des Rathauses zu harmonieren.
Das Ergebnis ist eine Renovierung, die große Anerkennung findet. Das Lyngby Rathaus steht nun als Beispiel dafür, wie historische Qualitäten bewahrt und gleichzeitig zeitgemäß interpretiert werden können. Dieser behutsame Ansatz zeigt, dass architektonische Entwicklung nicht nur Modernisierung bedeutet, sondern auch den Schutz der ursprünglichen Vision und die Schaffung eines sinnvollen Dialogs zwischen vergangener Gestaltung und heutigen Anforderungen umfasst.
Bauherr: Gemeinde Lyngby-Taarbæk
Architekt: ERIK Architekten
Sonderbeleuchtung: Okholm Lighting
Fachplaner: Søren Jensen Beratende Ingenieure A/S
Bauunternehmen: Jakon A/S